Es läuft nicht immer alles perfekt


Liebe Interessierte,

Wir berichten auch, wenn mal etwas nicht so läuft wie wir es uns vorstellen. Bei den letzten beiden Stammtischen am 17. bzw. 24.2. war das leider der Fall. Kamen zum 1. Stammtisch immerhin 16 Menschen, so kamen wir bei den nächsten beiden Stammtischen jeweils nicht mal mehr auf ein Drittel davon. Bis auf eine Person waren auch keine „Außenstehenden“ dabei, sondern nur Menschen, die auch so schon zum Orga-Team von foodsharing Halle gehören. Die Stammtische waren nichtsdestotrotz inhaltlich sehr ergiebig, aber darum geht es nicht. Der Stammtisch ist dazu gedacht, dass „Außenstehende“ sich mit den Aktiven vom Orga-Team, welches sich ohnehin regelmässig intern trifft, austauschen können.

Wir haben uns Gedanken darüber gemacht, woran das wohl liegen mag. Wir können nur spekulieren, denn viele Leute, die beim ersten Treffen zugegen waren, haben sich gar nicht mehr gemeldet und dementsprechend wissen wir nicht, was diesen Leuten nicht bei uns gefallen hat. Wir vermuten, dass wir beim 1. Stammtisch einfach zu unstrukturiert vorgegangen sind und das vielleicht einige abgeschreckt haben könnte.

Trotzdem: Wir stecken den Kopf jetzt nicht in den Sand, weshalb es den Stammtisch auch weiterhin geben wird. In unserer kurzen Geschichte können wir bereits auf eine ganze Reihe von Veranstaltungen zurückblicken, die wir mit erstaunlichem Erfolg durchgezogen haben. Dass es jetzt einmal nicht so gut läuft, ist für uns kein Beinbruch. Ganz im Gegenteil: Wir haben aus diesen Fehlern gelernt und werden jetzt ein richtiges Konzept für den Stammtisch erstellen, damit auch alle wissen, warum sie eigentlich zum Stammtisch kommen. Kommenden Montag wird deshalb erstmal kein Stammtisch stattfinden, wir sind aber zuversichtlich, dass es schon bald weitergeht!

Sobald der nächste Stammtisch angesetzt wird, erfahrt Ihr davon umgehend.

Eure foodsharies 🙂

3. foodsharing-Stammtisch am 24.2. in der Goldenen Rose


Hallo liebe Menschen!

Hiermit laden wir euch zum dritten offiziellen foodsharing-Stammtisch am Montag, den 24.2.2014 ab 19 Uhr in die Goldene Rose ein.
Wir hoffen sehr auf rege Teilnahme und freuen uns über jeden Gast 🙂
Natürlich könnt Ihr im Rahmen des Stammtisches auch übrig gebliebene Lebensmittel bei uns abgeben; was dann vor Ort nicht mitgenommen wird, stellen wir anschließend online. Falls Ihr nicht dabei sein könnt, keine Sorge, wir stellen hier anschließend einen Nachbericht online.

Wir freuen uns auf alle, die dabei sein werden!

Liebe Grüße,

Euer Foodsharing Team Halle

So war’s beim ersten foodsharing-Stammtisch


Verfasst von Julia Beyersdorf

Am Montag, den 10.2. um 19h trafen wir uns zum ersten öffentlichen Stammtisch unserer Initiative. Nachdem wir anfänglich noch eine gemütliche kleine Runde bildeten, füllte sich der für uns reservierte Bereich in der Goldenen Rose rasch. Ganze 16 Interessierte und Mitglieder fanden sich zu Gesprächen über über das Ansinnen, die Überlegungen und Pläne von foodsharing Halle zusammen.
Und mit ihnen reichlich zu Essen! Ganz im Sinne unseres Namens landeten einige Leckereien und Reste auf dem Tisch. Neben Mandarinen, Limetten und Orangen fanden sich noch warme Kartoffelpuffer und ein frischer Krautsalat ein; mit Brioche, selbstgemachter Sauerkirschmarmelade und Bananen wurde auch für die süßen Leckermäuler gesorgt.
In dieser entspannten Atmosphäre wurde mit allen Anwesenden über ein bereits länger im Raum stehendes Thema debattiert: die Vor- und Nachteile einer Vereinseintragung. Neben rechtlichen Aspekten wie der Haftung wurde auch erörtert, welche Auswirkungen auf finanzielle Belange die Eintragung beim Vereinsregister hätte. Im Rahmen dessen kam auch die Frage auf, ob wir einen Mitgliedsbeitrag erheben sollten.
Nach einiger Abwägung beschlossen wir vorerst, dass wir uns weiterhin als Interessensgemeinschaft betrachten und auf das verantwortungsbewusste Handeln aller Mitglieder und Teilenden setzen. Da außerdem das Teilen von Essen an sich keinen finanziellen Aufwand bedeutet, werden wir anstelle eines Mitgliedsbeitrages in Zukunft zunächst zweckbezogen (etwa für Flyer) sammeln.
Ebenfalls auf den Tisch kam das weitere Vorgehen bei der Lebensmittelabholung von unseren Partnern in der Gastronomie sowie der Einrichtung des Fair-Teilers. Wir hoffen, euch dahingehend bald von unseren Fortschritten berichten zu können!

Mit alles in allem zwei Stunden fruchtbarer Gespräche in entspannter Runde sind wir mehr als zufrieden und hoffen auch zukünftig auf derartig zahlreiche und positive Resonanz. Ein weiterer Schritt ist gemacht!
Wir bedanken uns für euer Erscheinen, euer Essen und eure Anregungen. Vielen Dank auch an Stephan Schirrmeister dafür, dass er uns die Räumlichkeiten zur Verfügung stellte und so freundlich mit Getränken versorgte.

Bis nächsten Montag um 19h in der Goldenen Rose. Wir freuen uns auf Dich!

Deine Foodsharies

foodsharing: Ist das Ziel der Initiative ihre Auflösung?


Es gibt so einige Initiativen und Projekte, welche auf ihre eigene Abschaffung hinarbeiten. Amnesty International, Human Rights Watch, Greenpeace – sie alle reihen sich in diese Liste ein. Alle diese Organisationen haben sich schier unmögliche Ziele gesetzt, doch es ist tatsächlich so: würden sie sie erreichen, so müssten sie sich auflösen. Doch wie ist das mit foodsharing e.V.? Das Hauptziel der Organisation ist es, Lebensmittelverschwendung ein Ende zu bereiten. Ganz allgemein kann mensch sagen, dass das ein ohnehin nur schwer zu erreichendes Ziel ist; zumindest, so lange das kapitalistische Wirtschaftssystem, welches auf Profit und nicht auf Bedürfnisbefriedigung aus ist, das weltweit vorherrschende ist.

Doch Kapitalismus hin oder her: arbeitet die Organisation beständig auf ihre eigene Auflösung hin? Und falls dem so ist: welchen Problemen muss Mensch sich dabei stellen?

Meiner Meinung nach sollte es natürlich Ziel von foodsharing sein, einen Zustand zu erreichen, welcher die eigene Existenz überflüssig macht. Aus heutiger Sicht ist dieses Ziel ohnehin nur schwer zu erreichen, aber auch nicht gänzlich unmöglich. Die Problematik, die ich hierbei jedoch sehe – und welche ich durchaus auch bei mir selber wiederfinde – ist die, dass Mensch die Dinge, die Mensch gerne macht bestenfalls höchst ungern wieder einstellt. Menschen, die mich kennen, wissen auch: für foodsharing e.V. und insbesondere für unseren lokalen Ableger foodsharing Halle (Saale) bin ich seit ein paar Monaten Feuer und Flamme. Für mich hat sich foodsharing also zu einem festen Bestandteil meines Aktivisten-Lebens gemausert und wäre das Projekt von heute auf morgen nicht mehr da, so würde mir auf jeden Fall etwas fehlen. Ich hadere also ständig mit mir, da ich wie in einem Teufelskreis gefangen bin: je länger ich mich für foodsharing engagiere, desto größer wird auch meine emotionale Bindung an das Projekt werden. Mir gehen Fragen durch den Kopf wie z.B.: sollte ich mich tatsächlich so sehr für foodsharing engagieren, wenn ich doch weiss, dass das Erreichen des Hauptziels mir den Boden unter den Füßen wegziehen würde?!

Doch dann denke ich mir wieder:

Ja, es ist richtig, dass ich mich für foodsharing engagiere. Es ist der richtige Weg.

Also mache ich weiter. Doch wie mit dieser Widersprüchlichkeit umgehen?! Ich finde, Mensch kann sich dabei gar keine richtige Strategie erarbeiten. Im politischen Leben ist es häufig so, dass Mensch nicht über das Erreichen des selbstgesetzten Ziels hinaus planen kann – und gerade dann, wenn Mensch an Visionen arbeitet, ist das umso schwieriger. Manchmal kommt es eben darauf an, den richtigen Riecher zu haben, sich auf das zu konzentrieren, was Mensch für richtig hält. Was dann nach dem Erreichen des einen Ziels kommt, kann immer noch spontan entschieden werden. Eins ist sicher: ist eine Sache erledigt, gibt es immer auch eine weitere, die darauf wartet, erledigt zu werden!

Das ist die Essenz, mit welcher Mensch nicht nur an das Projekt foodsharing sondern auch an alle anderen politischen und sozialen Visionen gehen sollte: arbeite auf das Ziel hin, auch wenn dein Engagement dir noch so viel Spass bereitet; wenn du es erreicht hast, wirst du ein neues finden, welches zu erreichen dir mindestens genauso viel Spass bereiten wird. Gerade das ist doch auch das Spannende an politischem und sozialem Engagement:

Nicht nur Wege zu finden, um Ziele zu erreichen, sondern auch, Wege zu neuen Zielen zu finden.

Um noch einmal auf foodsharing zurückzukommen: noch ist das Projekt zu jung, um zu sagen, in welche Richtung es gehen wird und wieviel nachhaltigen Erfolg es letztlich haben wird. Ich befürchte jedoch, dass es auch einen Hang hin zu der Entwicklung gibt, dass foodsharing zum Selbstzweck verkommt, sprich, dass Mensch sich mit der Überproduktion abfindet, gerade weil es Initiativen wie foodsharing gibt, welche diese Überproduktion abfedern. Mensch muss sich also auch die Frage stellen, inwiefern es möglich ist, dass foodsharing sich in einem System durchsetzt, dessen Kernbestandteil u.A. die stetige Überproduktion und der Konsumfetisch ist. Erst wenn diese Frage geklärt ist, werden wir wissen, ob das Ziel von foodsharing – nämlich die Überwindung von Lebensmittelverschwendung – innerhalb des kapitalistischen Systems überhaupt möglich ist.

1.foodsharing-Stammtisch am 10.2.2014 in der Goldenen Rose


Hallo liebe Menschen!


Hiermit laden wir euch zum ersten offiziellen foodsharing-Stammtisch am 10.2.2014 in die Goldene Rose (Rannische Straße 19) ein. Beim Stamtisch möchten wir Euch  über aktuelle Geschehnisse rund um foodsharing Halle bzw. foodsharing im Allgemeinen informieren – natürlich könnt Ihr auch mit Fragen und Anregungen zu uns kommen, wir haben immer ein offenes Ohr für Euch.
Außerdem werden wir gemeinsam mit allen Anwesenden besprechen, wann, wo und wie oft in Zukunft Stammtische stattfinden werden.

Wir hoffen sehr auf rege Teilnahme und freuen uns über jeden Gast 🙂
Natürlich könnt Ihr im Rahmen des Stammtisches auch übrig gebliebene Lebensmittel bei uns abgeben; was dann vor Ort nicht mitgenommen wird, stellen wir anschließend online.

Also erscheint zahlreich !

Liebe Grüße,

Euer Foodsharing Team Halle