Es ist nun schon mehr als eine Woche seit unserer Vorführung des Films „Taste the Waste“ und der anschließenden Diskussion im Luchs.Kino vergangen. Zeit, das Ganze mal Revue passieren zu lassen.
Gemeinsam mit Greenpeace Halle hatten wir im Rahmen der Globale-Reihe zu der Vorführung eingeladen und diese auch noch wenige Tage zuvor mit einem Flashmob am Uniplatz beworben.
Aufgrund unserer zwar etwas verspäteten, aber dennoch intensiven Werbung hatten wir bereits damit gerechnet, dass sich der Kinosaal gut füllen würde – Wir hatten jedoch nicht damit gerechnet, dass er sich so gut füllen würde 😉
Ca. 90 Zuschauerinnen und Zuschauer fanden an dem Abend den Weg ins Luchs.Kino.
Aufgrund des vorher gezeigten Films kam es zu einer leichten Verzögerung mit dem Beginn unseres Films, was aber nicht weiter schlimm war, hatten es sich Dutzende Leute im Foyer so gemütlich wie möglich gemacht, einige waren in Gespräche vertieft und manche informierten sich an den Info-Ständen von Greenpeace bzw. foodsharing.
Kurz darauf ging es los: Der Kinosaal füllte sich innerhalb kürzester Zeit, und Frederik Bub (Greenpeace Halle) und Marco Pellegrino (foodsharing Halle) führten dann in den Abend ein, indem sie ihre jeweiligen Gruppen kurz vorstellten und auf die anschließende Diskussion mit Bodhi von foodsharing Hamburg und Mirjam Heeger vom Caritas Sozialkaufhaus in Halle verwiesen.
Nun begann die Vorführung des Films im fast ausverkauften Kinosaal.
Als der Film knappe eineinhalb Stunden später zu Ende war, entschieden sich viele der Anwesenden trotz fortgeschrittener Uhrzeit auch noch der Diskussion beizuwohnen.
Die beiden Gäste Bodhi und Mirjam Heeger begaben sich zu Marco nach vorne und stellten ihre Initiativen ebenfalls kurz vor.
Nach kurzem Schweigen des anfangs noch recht schüchternen Publikums war die Diskussion wenige Minuten später dann in vollem Gange.
Inhaltlich ging es um verschiedene Themen: So wurde Bodhi zum Beispiel nach den haftungsrechtlichen Aspekten beim foodsharing für den Fall einer Lebensmittelvergiftung sowie zu dem Unterschied zwischen foodsharing.de und lebensmittelretten.de gefragt.
Interessant hierbei: Erstere Frage beantwortete Bodhi mit „Nein“. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand, welcher durch ein über foodsharing erhaltenes Lebensmittel eine Lebensmittelvergiftung erhalten hat, foodsharing oder auch einzelne Essensretter dafür verantwortlich und dementsprechend haftbar machen kann, ist sehr gering.
Begründung: Es ist in den meisten Fällen schwer und häufig komplett unmöglich, die Herkunft einer Lebensmittelvergiftung mit Genauigkeit zu bestimmen.
Das ist wichtig zu wissen, denn der haftungsrechtliche Aspekt spielt eine wichtige Rolle in der alltäglichen Arbeit von foodsharing, zumal viele Märkte eine Zusammenarbeit aufgrund möglicher, durch eventuelle Haftungsansprüche verursachbare finanzielle Schäden ablehnen.
Nicht nur Bodhi wurde ausgefragt, auch Mirjam Heeger beantwortete die eine oder andere Frage zum Caritas Sozialkaufhaus in Halle. Hierbei ging es u.A. um die Frage, wo die Caritas sogenannte „nicht mehr verkäufliche“ Lebensmittel herbekommt und wie diese anschließend verteilt werden.
Mirjam ließ es sich in dem Zusammenhang nicht nehmen, darauf hinzuweisen, dass in Halle die Nachfrage bei sozialen Einrichtungen wie der Caritas oder auch der Tafel beständig steigt, und die sozialen Einrichtungen mittlerweile immer mehr überfordert sind.
Bei der Frage danach, ob und inwiefern foodsharing bspw. Mit der Caritas kooperiert, schaltete sich auch Marco aktiv ins Gespräch ein, indem er betonte, dass foodsharing keine Wohlfahrtsorganisation sei, und es deswegen auch nicht Aufgabe der Organisation sei, die verfehlte Sozialpolitik der letzten Jahre auf Länder- bzw. Bundesebene auszugleichen.
Nichtsdestotrotz lud er Mirjam an Ort und Stelle dazu ein, bei einem Treffen der halleschen foodsharing-Gruppe vorbeizuschauen, um zu schauen, wie man eventuell projektbezogen zusammenarbeiten könnte.
Wie Ihr sehen könnt, ging die Diskussion etwas mehr in die Tiefe, es wurde über eine halbe Stunde lang gefragt und diskutiert, bis die Teilnehmenden dann keine Fragen mehr hatten.
Tatsächlich war der Abend damit immer noch nicht zu Ende, denn im Foyer wurde noch bis nach 23 Uhr in lockerer Runde munter weitergeplaudert, nebenbei führte Bodhi noch in die Funktionsweise der beiden Plattformen http://www.foodsharing.de bzw. http://www.lebensmittelretten.de ein.
Um kurz vor 24 Uhr verließen dann auch die letzten Menschen das Luchs.Kino.
Für uns war es Alles in Allem ein rundum gelungener Abend! Wir freuen uns nach wie vor darüber, dass so viele von Euch dort erschienen sind, denn das bestätigt uns in unserer Arbeit und gibt ungeheuer viel Motivation!
Zu guter Letzt möchten wir uns an dieser Stelle beim gesamten Globale-Team und insbesondere bei Elke Dobrocin für die Organisation des Abends bedanken.
Nicht geringer fällt unsere Danksagung an Greenpeace Halle und insbesondere an Frederik Bub aus: Mit Euch arbeiten wir jederzeit gerne wieder zusammen!
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